Fotografie
Durch das Studium der Kunstgeschichte angeregt und aufgefordert, begann ich Architektur und Skulpturen zu fotografieren, also in erster Linie unbewegliche Motive. Da die Kamera, eine Canon T 70 immer im Gepäck war und sich das Auge, in dem Ziel schon auch beeindruckende Resultate zu erreichen, sensibilisiert hatte, begann ich umgeben von familiärer Konkurrenz, sehr viel zu fotografieren. Motive aus der Natur, Pflanzen, Blüten und Tiere sind noch immer willkommen und bildeten jahrelang eine gute Trainingsgrundlage für das Auge und das Gefühl für den richtigen Moment.
Heute ist mein Ziel, unabhängig vom Motiv, das Licht einzufangen, in dem Wissen, dass im nächsten Moment ein anderer Zustand sein kann. Aus diesem Grund bevorzuge ich das Fotografieren mit natürlichem Licht. Entgegen der, durch den technischen Spielraum der Digitalfotografie entstandenen Praxis, Reihen zu fotografieren, um dann eines als " besten Treffer " auszusuchen, versuche ich, entsprechend der jahrelang praktizierten analogen Fotografie, jedes Foto für sich optimal einzufangen. So ist der Moment der Aufnahme für mich interessant. Ich konzentriere mich auf diesen und verlasse mich nicht auf die Korrektur danach, am Computer.
Der Blickwinkel, der bewusst gewählte Standort bestimmt den graphischen Bildaufbau und schafft für mich die Möglichkeit kreativ zu sein, interessante Lösungen von zum Teil bekannten Motiven zu bekommen. Konventionelle Perspektiven sind mir ein Kräuel, da die Fotos gestellt und starr wirken. Eine Bewegung einzufangen, aktualisiert dem Betrachter die Fotos immer wieder aufs Neue, wobei sich das Motiv dazu nicht unbedingt bewegen muss. Diesen Eindruck schaffen das Licht und der individuelle Blickwinkel.
Der Moment zählt…
Der Moment entsteht aus der subjektiven Entscheidung des Fotografen, den Auslöser zu drücken. Die Tagesform entscheidet, man weiß als Fotograph, ob das Foto gut wird oder ob es einfach heute nicht reicht, man keinen Blick hat!